Dinge die den Körper betreffen:
Das Gewicht: Das ist eine lange Leidensgeschichte! Als Kind war ich dürr wie eine Pappel, als Jugendliche fing es langsam an, dass ich etwas auf mein Gewicht achten musste, aber auch mit Anfang zwanzig war soweit alles noch im grünen Bereich. Und dann kam die Schwangerschaft! Einige Wochen nach der Entbindung war mein Gewicht schon wieder fast so, wie vor der Schwangerschaft. Aber als ich dann nach einigen Monaten abstillte, ging ich plötzlich auf, wie ein Hefekloß. Innerhalb kurzer Zeit hatte ich fast so viel zugenommen, wie in der Schwangerschaft. So richtig hatte ich das gar nicht realisiert, die ersten anderthalb Jahre nach der Geburt meines Sohnes war ich sowieso ausschließlich auf ihn fixiert und hatte weder die Lust noch die Kraft, auf mich zu achten. Nun bin ich recht klein, etwa 1,60 m und nachdem bei mir nun selbst Größe 44 langsam knapp wurde, fiel es mir immer schwerer, mein Problem auszublenden. Und dann kam das Aha-Erlebnis, mit einem Foto, das mir geradewegs ins Gesicht zu schreien schien: Du bist ein Michelin- Männchen!
In weiser Voraussicht hatte ich schon seit längerer Zeit strikt vermieden, irgendwo auf Fotos aufzutauchen. Wahrscheinlich, weil mein Unterbewusstsein schon längst wusste: Du bist fett wie ein Pottwal. Und so etwas will man nicht sehen, denn was man nicht sieht, ist nicht da!
Nun war es kurz nach Ostern. Es war so warm, dass man schon Sommersachen anziehen konnte. Ich fühlte mich unwohl, denn nichts passte mir, nichts sah gut aus und überall schauten die vorwitzigen Fettröllchen raus. Bei einem Besuch bei meinen Eltern sah ich es dann! Das ganze Elend. Denn meine Eltern hatten an Ostern Fotos gemacht und auf einigen war ich dann auch zusehen. Ich erkannte mich fast selbst nicht. Da auf dem Foto sah man eine Frau, die schon mehr als nur pummelig war, ungelenk wie einen überdimensionalen Welpen auf dem Boden sitzend mit ihrem Sohn spielen. Diese Frau hatte eigentlich keinen Hals mehr sondern nur noch ein Doppel bis Dreifachkinn, einen wuchtigen, unförmigen Körper, einen fahlen Teint, ein ausdrucksloses, ungeschminktes Gesicht und eine ungepflegte Frisur mit heraus gewachsenem Ansatz. Und das sollte ich sein? Ich, die früher immer darauf geachtet hatte, dass sie geschmackvoll gekleidet und geschminkt war? Die Sport gemacht hatte um in Form zu bleiben, die sich gewissenhaft pflegte? Wie hatte ich mich so gehen lassen können?
Im Nachhinein war dieses Foto das beste, was mir zu dem Zeitpunkt hätte passieren können, denn jetzt war ich wach. Reduzierte meine Kalorienaufnahme, machte mich zum Affen, indem ich mit Kinderwagen Joggen ging und merkte schnell, wie die Pfündchen, insgesamt 23 kg, dahin schmelzten. Die Hosengrößen wurden immer kleiner und letztendlich passte ich auch wieder in Größe 38.
Das Ganze ist jetzt fast vier Jahre her. Mehr oder weniger konnte ich das Gewicht auch halten. Allerdings habe ich im letzten Jahr etwas Studentenspeck angesetzt. Denn nirgendwo ist es so verlockend, wie an der Uni. Dauernd hat man Freistunden, in denen man sich langweilt und mit Freunden in einer der zahlreichen Cafeten hockt, in denen Kuchen, Torten und anderer Süßkram zu günstigen Preisen angeboten werden. Und wenn alle essen, isst du mit! Das hat mir im Laufe des vergangenen Jahres 3 kg extra beschert.
Und dann kam natürlich auch noch Weihnachten. Ab Mitte November wurde hemmungslos geschlemmt, Pizza und Crepe auf dem Weihnachtsmarkt, überall Plätzchen, das Weihnachtsessen mit geschätzten 30 000 kcl, Raclette zu Sylvester und unzählige andere Sünden. Und rumms, noch mal 3 kg drauf.
Mein Vorsatz für dieses Jahr ist nun diese 6 kg Studenten und Winterspeck wieder loszuwerden und noch drei Extrakilos an den Kragen zu gehen. 9 kg sollen also weg. Aber, gute Nachrichten, drei davon habe ich in den letzten Wochen schon beseitigt. Fehlen noch 6 kg. Und die sollen dann auch weg bleiben! Allerdings gestatte ich mir voraussichtlich auch in diesem Jahr, im Winter etwas über die Strenge zu schlagen. Die Grenze liegt dann bei 2,5 kg Winterspeck, die ich zwischen Nikolaus und Sylvester zunehmen darf. Und kein Gramm mehr, das verspreche ich mir hiermit!
Bewusster ernähren: Ja, ich gebs zu! Ich könnte mich auch mehrere Tage allein von Schokolade ernähren. Außerdem nehme ich mir vor allem unter der Woche normalerweise wenig Zeit, um mich mal hinzusetzten und in Ruhe zu essen. Ich esse zu unregelmäßigen Zeiten und achte oft nicht wirklich darauf, was ich so alles zu mir nehme.
Eigentlich koche ich sehr gerne. Und schon allein wegen meinem Kleinen natürlich auch täglich und frisch. Bei ihm gelingt es mir auch wunderbar, darauf zu achten, dass er sich ausgewogen ernährt. Süßigkeiten zwischen durch? Auf keinen Fall! Rumlaufen während des Essens? Um Gottes Willen! Warum schaffe ich das bei mir selbst nicht???
Das fängt schon morgens an. Frühstück? Keine Zeit! Es reicht höchstens für einen Müsliriegel auf dem Weg zur Uni oder ich kaufe unterwegs wieder irgendeine Zuckerbombe beim Bäcker. Ab und zu, wenn es mein Stundenplan zulässt, gibts dann Mittags mal etwas "Richtiges" in der Mensa, allerdings kommt es auch häufig vor, dass ich keine Zeit fürs Mittagessen habe und auch wieder irgendetwas im Gehen runterschlinge. Abends wird dann zuhause gekocht, aber diese eine Mahlzeit reißt es dann auch nicht mehr raus.
Wie unbewusst ich mich normalerweise ernähre, fällt mir immer erst auf, wenn ich mal wieder in einer Diätphase stecke. Dann achte ich nämlich darauf, regelmäßig zu essen ohne ständig zwischendurch hochkalorisches Gift ohne sinnvollen Nährwert zu mir zu nehmen und plane stattdessen sehr viel Obst und Gemüse mit ein. Wenn ich dann ein oder zwei Wochen lang so esse, merke ich nicht nur, dass die Pfunde purzeln sondern auch, dass ich mich allgemein sehr viel vitaler fühle, nicht so müde und antriebslos wie sonst, als ob mein Körper durch den plötzlichen Vitaminschock aus seiner Lethargie gerissen wurde. Und obwohl ich weiß, dass eine gesunde Ernährungsweise einen unmittelbaren Einfluss auf mein Wohlbefinden hat, falle ich dummes Schaf nach einiger Zeit immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Und das möchte ich nun endlich ändern!
Mein Vorsatz für dieses Jahr: Ich möchte regelmäßig, gesund und bewusst essen, mir im Alltag etwas mehr Zeit dafür einplanen und am Ende des Jahres vor Gesundheit nur so strotzen!
Mehr Sport: Ich bin schwach! "Mach mehr Sport!" würde jetzt der ein oder andere zu Recht sagen. Aber das ist es ja! Wäre mein Geist etwas stärker, würde ich es wohl schaffen, regelmäßig Sport zu treiben. Das einzige, was ich zumindest in den wärmeren Monaten so einigermaßen regelmäßig mache, ist Schwimmen. Aber das auch eher, weil mein Söhnchen sehr gerne schwimmt und ich es für wichtig halte, dass Kinder sportlich aktiv sind. Erwachsene natürlich auch, aber hier greift wieder einmal meine Doppelmoral (s.o.). Früher war ich sehr aktiv und habe fast alle Sportarten gemacht, die Mädchen halt so machen: Schwimmen, Reiten, Turnen, Fahrradfahren, Skifahren, Tanzen... Und jetzt? Nix mehr los mit dem Trauerkloß. Keine Zeit, keine Lust, keine Motivation. Wenn ich morgens aufstehe, fühle ich mich so alt und gebrechlich, da kann selbst meine Oma nicht mithalten. Überall Wehwehchen, es ist ein einziges Zwicken und Zwacken.
Meine Orthopädin sagte mir einmal, dass meine Bänder durch den vielen Sport in der Kindheit noch sehr flexibel wären, aber ich eine zu schwache Muskulatur hätte, um das auszugleichen.
Was würde helfen??? Richtig! Sport! Gezielter Muskelaufbau dürfte ja nicht zu schwer sein. Und ich bin auch kein Bewegungsmuffel. Absolut nicht. Ich gehe sehr gerne und sehr viel zu Fuß und erledige die meisten Dinge nicht mit dem Auto. Wenn ich mich dann mal doch zu einer sportlichen Betätigung aufgerafft habe und danach total ausgepowert bin, wird mir immer bewusst, wie gut mir das eigentlich tut. Und das ich diesen Ausgleich nicht nur brauche, um mich körperlich gut zu fühlen, sondern auch um seelisch ausgeglichener zu sein und den Kopf mal zu ordnen.
Mein Vorsatz für das neue Jahr ist also, meinen Körper mindestens einmal in der Woche für mindestens 30 Minuten bei irgendeiner Ausdauersportart zu stählen. Das hört sich jetzt zwar wenig an, aber es ist immer noch mehr gar nichts und ich möchte mich selbst nicht schon wieder abschrecken, mit Vorgaben, an die ich mich eh nicht halten kann und will.
Außerdem möchte ich mir spätestens ab dem Frühjahr endlich wieder die Zeit nehmen, einmal in der Woche reiten zu gehen. Das fehlt mir nämlich wirklich sehr und trotzdem habe ich es nicht geschafft, das in den letzten Jahren mal in die Tat umzusetzen.
Also, Notiz an mich, wenn ich das hier Ende des Jahres lese und es bis dahin nicht geschafft habe mich mal auf einen Gaul zu setzen, ist eine Ohrfeige fällig!