Sonntag, 13. Januar 2013


Dinge die den Körper betreffen:

Das Gewicht: Das ist eine lange Leidensgeschichte! Als Kind war ich dürr wie eine Pappel, als Jugendliche fing es langsam an, dass ich etwas auf mein Gewicht achten musste, aber auch mit Anfang zwanzig war soweit alles noch im grünen Bereich. Und dann kam die Schwangerschaft! Einige Wochen nach der Entbindung war mein Gewicht schon wieder fast so, wie vor der Schwangerschaft. Aber als ich dann nach einigen Monaten abstillte, ging ich plötzlich auf, wie ein Hefekloß. Innerhalb kurzer Zeit hatte ich fast so viel zugenommen, wie in der Schwangerschaft. So richtig hatte ich das gar nicht realisiert, die ersten anderthalb Jahre nach der Geburt meines Sohnes war ich sowieso ausschließlich auf ihn fixiert und hatte weder die Lust noch die Kraft, auf mich zu achten. Nun bin ich recht klein, etwa 1,60 m und nachdem bei mir nun selbst Größe 44 langsam knapp wurde, fiel es mir immer schwerer, mein Problem auszublenden. Und dann kam das Aha-Erlebnis, mit einem Foto, das mir geradewegs ins Gesicht zu schreien schien: Du bist ein Michelin- Männchen!
In weiser Voraussicht hatte ich schon seit längerer Zeit strikt vermieden, irgendwo auf Fotos aufzutauchen. Wahrscheinlich, weil mein Unterbewusstsein schon längst wusste: Du bist fett wie ein Pottwal. Und so etwas will man nicht sehen, denn was man nicht sieht, ist nicht da!
Nun war es kurz nach Ostern. Es war so warm, dass man schon Sommersachen anziehen konnte. Ich fühlte mich unwohl, denn nichts passte mir, nichts sah gut aus und überall schauten die vorwitzigen Fettröllchen raus. Bei einem Besuch bei meinen Eltern sah ich es dann! Das ganze Elend. Denn meine Eltern hatten an Ostern Fotos gemacht und auf einigen war ich dann auch zusehen. Ich erkannte mich fast selbst nicht. Da auf dem Foto sah man eine Frau, die schon mehr als nur pummelig war, ungelenk wie einen überdimensionalen Welpen auf dem Boden sitzend mit ihrem Sohn spielen. Diese Frau hatte eigentlich keinen Hals mehr sondern nur noch ein Doppel bis Dreifachkinn, einen wuchtigen, unförmigen Körper, einen fahlen Teint, ein ausdrucksloses, ungeschminktes Gesicht und eine ungepflegte Frisur mit heraus gewachsenem Ansatz. Und das sollte ich sein? Ich, die früher immer darauf geachtet hatte, dass sie geschmackvoll gekleidet und geschminkt war? Die Sport gemacht hatte um in Form zu bleiben, die sich gewissenhaft pflegte? Wie hatte ich mich so gehen lassen können?
Im Nachhinein war dieses Foto das beste, was mir zu dem Zeitpunkt hätte passieren können, denn jetzt war ich wach. Reduzierte meine Kalorienaufnahme, machte mich zum Affen, indem ich mit Kinderwagen Joggen ging und merkte schnell, wie die Pfündchen, insgesamt 23 kg, dahin schmelzten. Die Hosengrößen wurden immer kleiner und letztendlich passte ich auch wieder in Größe 38.
Das Ganze ist jetzt fast vier Jahre her. Mehr oder weniger konnte ich das Gewicht auch halten. Allerdings habe ich im letzten Jahr etwas Studentenspeck angesetzt. Denn nirgendwo ist es so verlockend, wie an der Uni. Dauernd hat man Freistunden, in denen man sich langweilt und mit Freunden in einer der zahlreichen Cafeten hockt, in denen Kuchen, Torten und anderer Süßkram zu günstigen Preisen angeboten werden. Und wenn alle essen, isst du mit! Das hat mir im Laufe des vergangenen Jahres 3 kg extra beschert.
Und dann kam natürlich auch noch Weihnachten. Ab Mitte November wurde hemmungslos geschlemmt, Pizza und Crepe auf dem Weihnachtsmarkt, überall Plätzchen, das Weihnachtsessen mit geschätzten 30 000 kcl, Raclette zu Sylvester und unzählige andere Sünden. Und rumms, noch mal 3 kg drauf.
Mein Vorsatz für dieses Jahr ist nun diese 6 kg Studenten und Winterspeck wieder loszuwerden und noch drei Extrakilos an den Kragen zu gehen. 9 kg sollen also weg. Aber, gute Nachrichten, drei davon habe ich in den letzten Wochen schon beseitigt. Fehlen noch 6 kg. Und die sollen dann auch weg bleiben! Allerdings gestatte ich mir voraussichtlich auch in diesem Jahr, im Winter etwas über die Strenge zu schlagen. Die Grenze liegt dann bei 2,5 kg Winterspeck, die ich zwischen Nikolaus und Sylvester zunehmen darf. Und kein  Gramm mehr, das verspreche ich mir hiermit!




Bewusster ernähren: Ja, ich gebs zu! Ich könnte mich auch mehrere Tage allein von Schokolade ernähren. Außerdem nehme ich mir vor allem unter der Woche normalerweise wenig Zeit, um mich mal hinzusetzten und in Ruhe zu essen. Ich esse zu unregelmäßigen Zeiten und achte oft nicht wirklich darauf, was ich so alles zu mir nehme.
Eigentlich koche ich sehr gerne. Und schon allein wegen meinem Kleinen natürlich auch täglich und frisch. Bei ihm gelingt es mir auch wunderbar, darauf zu achten, dass er sich ausgewogen ernährt. Süßigkeiten zwischen durch? Auf keinen Fall! Rumlaufen während des Essens? Um Gottes Willen! Warum schaffe ich das bei mir selbst nicht???
Das fängt schon morgens an. Frühstück? Keine Zeit! Es reicht höchstens für einen Müsliriegel auf dem Weg zur Uni oder ich kaufe unterwegs wieder irgendeine Zuckerbombe beim Bäcker. Ab und zu, wenn es mein Stundenplan zulässt, gibts dann Mittags mal etwas "Richtiges" in der Mensa, allerdings kommt es auch häufig vor, dass ich keine Zeit fürs Mittagessen habe und auch wieder irgendetwas im Gehen runterschlinge. Abends wird dann zuhause gekocht, aber diese eine Mahlzeit reißt es dann auch nicht mehr raus.
Wie unbewusst ich mich normalerweise ernähre, fällt mir immer erst auf, wenn ich mal wieder in einer Diätphase stecke. Dann achte ich nämlich darauf, regelmäßig zu essen ohne ständig zwischendurch hochkalorisches Gift ohne sinnvollen Nährwert zu mir zu nehmen und plane stattdessen sehr viel Obst und Gemüse mit ein. Wenn ich dann ein oder zwei Wochen lang so esse, merke ich nicht nur, dass die Pfunde purzeln sondern auch, dass ich mich allgemein sehr viel vitaler fühle, nicht so müde und antriebslos wie sonst, als ob mein Körper durch den plötzlichen Vitaminschock aus seiner Lethargie gerissen wurde. Und obwohl ich weiß, dass eine gesunde Ernährungsweise einen unmittelbaren Einfluss auf mein Wohlbefinden hat, falle ich dummes Schaf nach einiger Zeit immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Und das möchte ich nun endlich ändern!
Mein Vorsatz für dieses Jahr: Ich möchte regelmäßig, gesund und bewusst essen, mir im Alltag etwas mehr Zeit dafür einplanen und am Ende des Jahres vor Gesundheit nur so strotzen!




Mehr Sport: Ich bin schwach! "Mach mehr Sport!" würde jetzt der ein oder andere zu Recht sagen. Aber das ist es ja! Wäre mein Geist etwas stärker, würde ich es wohl schaffen, regelmäßig Sport zu treiben. Das einzige, was ich zumindest in den wärmeren Monaten so einigermaßen regelmäßig mache, ist Schwimmen. Aber das auch eher, weil mein Söhnchen sehr gerne schwimmt und ich es für wichtig halte, dass Kinder sportlich aktiv sind. Erwachsene natürlich auch, aber hier greift wieder einmal meine Doppelmoral (s.o.). Früher war ich sehr aktiv und habe fast alle Sportarten gemacht, die Mädchen halt so machen: Schwimmen, Reiten, Turnen, Fahrradfahren, Skifahren, Tanzen... Und jetzt? Nix mehr los mit dem Trauerkloß. Keine Zeit, keine Lust, keine Motivation. Wenn ich morgens aufstehe, fühle ich mich so alt und gebrechlich, da kann selbst meine Oma nicht mithalten. Überall Wehwehchen, es ist ein einziges Zwicken und Zwacken.
Meine Orthopädin sagte mir einmal, dass meine Bänder durch den vielen Sport in der Kindheit noch sehr flexibel wären, aber ich eine zu schwache Muskulatur hätte, um das auszugleichen. 
Was würde helfen??? Richtig! Sport! Gezielter Muskelaufbau dürfte ja nicht zu schwer sein. Und ich bin auch kein Bewegungsmuffel. Absolut nicht. Ich gehe sehr gerne und sehr viel zu Fuß und erledige die meisten Dinge nicht mit dem Auto. Wenn ich mich dann mal doch zu einer sportlichen Betätigung aufgerafft habe und danach total ausgepowert bin, wird mir immer bewusst, wie gut mir das eigentlich tut. Und das ich diesen Ausgleich nicht nur brauche, um mich körperlich gut zu fühlen, sondern auch um seelisch ausgeglichener zu sein und den Kopf mal zu ordnen.
Mein Vorsatz für das neue Jahr ist also, meinen Körper mindestens einmal in der Woche für mindestens 30 Minuten bei irgendeiner Ausdauersportart zu stählen. Das hört sich jetzt zwar wenig an, aber es ist immer noch mehr gar nichts und ich möchte mich selbst nicht schon wieder abschrecken, mit Vorgaben, an die ich mich eh nicht halten kann und will.
Außerdem möchte ich mir spätestens ab dem Frühjahr endlich wieder die Zeit nehmen, einmal in der Woche reiten zu gehen. Das fehlt mir nämlich wirklich sehr und trotzdem habe ich es nicht geschafft, das in den letzten Jahren mal in die Tat umzusetzen.
Also, Notiz an mich, wenn ich das hier Ende des Jahres lese und es bis dahin nicht geschafft habe mich mal auf einen Gaul zu setzen, ist eine Ohrfeige fällig!

Noch nicht zu spät für gute Vorsätze...oder?

Das Jahr ist noch jung und die Vorsätze noch frisch. Dann will ich hier mal festhalten, was ich mir überhaupt so vorgenommen habe. Damit es mir schwarz auf weiß um die Ohren schlägt, wenn ich doch mal wieder vergessen sollte, in welche Richtung ich mich entwickeln wollte. 
Grob lässt sich unterteilen, in Dinge die den Körper und den Geist betreffen und Dinge die ich in diesem Jahr erreichen will. Ich habe vor, hier regelmäßig einen Vorsatz aus meiner Übersicht näher zu beschreiben. Aber das ist ja auch schon fast wieder ein Vorsatz.
Viele meiner Ziele sind ganz profan, Vorsätze, die sich jeder macht, anderes möglicherweise spezieller. Um später die Ausgangssituation besser im Auge zu haben, muss ich hier erst einmal eine Momentaufnahme machen, von meinen aktuellen Unarten. Ich gestehe mir also Fehler ein und zwar in einer Form, zu der theoretisch jeder Zugang hat und lesen kann, was mit mir so alles nicht stimmt. Ich habe mir vorgenommen, gnadenlos ehrlich zu sein und meine schlechten Gewohnheiten mir selbst gegenüber nicht zu beschönigen. Eine Art Seelenstriptease also. Aber wenn es hilft...Man sagt ja: Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. 

Meine Vorläufige Übersicht:

Dinge, die den Körper betreffen:
- das Gewicht
- bewusster ernähren
- mehr Sport


Dinge, die den Geist betreffen
- weniger träumen - mehr leben (Mein Leitsatz für 2013)
- Selbstzufriedenheit gewinnen
- produktiver sein
- Kreativität festhalten
- Ausgeglichenheit üben
- Fremdbestimmung ablegen
- Konsumverhalten überdenken
- mehr Geduld
- ordentlicher und organisierter werden
- Antriebslosigkeit überwinden


Dinge, die ich in diesem Jahr erreichen will
- einen Auslandsaufenthalt / längere Reise mit meinem Sohn
- weiterhin erfolgreich studieren
- eine Entscheidung in meiner Beziehung treffen
- Menschen aus meinem Leben entfernen, die mir nur schaden

Samstag, 12. Januar 2013

Was wird das hier?

Was das für ein Blog wird? Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich einen Ort brauche, an dem ich meine ganzen Gedanken einmal sammeln und ordnen kann. Ich denke das Ganze hier wird wohl so eine Art Tagebuch, in erster Linie für mich selbst, aber auch geprägt von dem heimlichen verzweifelten Wunsch, dass vielleicht auch andere gerne hier mitlesen und sich unterhalten fühlen.
Aber wer bin ich überhaupt? So richtig weiß das noch nicht einmal ich selbst. Um hier so frei und schamlos wie möglich schreiben zu können, hülle ich meine wahre Identität wohl erst einmal in geheimnisvolle Dunkelheit. Aber soviel sei gesagt, ich bin weiblich, gehe erschreckend schnell einem Alter entgegen, in dem die erste Zahl eine drei sein wird, habe einen Mann an der Backe, einen wundervollen kleinen Sohn und habe mich trotz meines weit fortgeschrittenen Alters und meinen Familienverhältnissen doch noch einmal dafür entschieden, ein Studium zu beginnen.
Aber das Wichtigste: Ich bin ein Tagträumer! Egal ob während einer Vorlesung in der Uni oder auf dem Weg nachhause in der Bahn- meine Gedanken schweifen immer ab. Ein einziger Impuls genügt und schon verliere ich mich gänzlich in einer mitunter sehr komplexen Fantasiewelt, in der ein idealisiertes Ich meist die Hauptrolle spielt. Die Varianten sind grenzenlos. Meist geht es um die große bedingungslose Liebe (ja, wir sprechen hier schon von gedanklichem Ehebruch) manchmal in durchaus realitätsnahen Szenarien aber gelegentlich wird es auch abstrakter. Oder ich sehe mich selbst in der Rolle der Heldin, die aufopfernd und selbstlos ihre Mitmenschen vor dem sicheren Verderben rettet und danach die gesellschaftliche Anerkennung erntet. Verrückt? Ja! Aber ich brauche das! Anscheinend gehört das einfach zu meinem Character. Diese Tagträume sind in der Regel sehr kreativ und für mich, obwohl ich ja selbst ihr Autor bin, extrem unterhaltsam.
Aber manchmal auch frustrierend, denn zurück in der Realität wird mir umso klarer, wie viel ich träume und wie wenig davon ich auslebe. Wie unzufrieden ich oft mit meinem Leben bin, dass ich ja selbst gestalten kann. Und das mir oft einfach der Antrieb fehlt, etwas in die Tat umzusetzen, weil Hindernisse da sind, die in meiner Traumwelt einfach ausgeblendet werden können.
Dieser erste Post soll etwas Neues einleiten in diesem noch frischen Jahr. Meine Vorsätze werde ich hier schriftlich fixieren. Und versuchen darauf hinzuarbeiten. Am Ende des Jahres kann ich dann nachvollziehen, ob ich mit mir selbst zufrieden sein darf, ob sich etwas zum Positiven hin verändert hat oder ob ich kläglich gescheitert bin. Ich brauche diesen Druck. Und wer weiß? Vielleicht finde ich mich ja am Ende noch selbst...